Eine Ära geht zu Ende
Heute, am 30.04.2020 endet eine Ära. Eckhard Geyer, Sachbearbeiter Tourismus im Landrastamt des Kyffhäuserkreises in Sondershausen geht in den Ruhestand. Er kümmerte sich um die Wanderwege, touristischen Radwege und die Unstrut als Paddelrevier.
Eckhard Geyer ist einer der Urväter des Unstrutradweges und der Letzte, der aus dem aktiven Dienst in den Ruhestand geht. Seit dem 05.03.1997 hatte er mit einer Handvoll Enthusiasten die Idee von einem touristischen Radweg entlang der Unstrut entwickelt und umgesetzt. Im Jahre 2001 stießen wir nach der Ausgliederung unserer Seiten zum Unstrutradweg von Blaues-Band.de zu Unstrutradweg.de und einem Anruf von Ursula Tröstrum aus dem Landratsamt Sömmerda zu dieser losen Gruppe aus den verschiedenen Landratsämtern, Städten und Kommunen entlang der Unstrut, dazu.
Der Burgenlandkreis hatte bereits ein lokal geprägtes Logo für seinen Teil des Unstrutradweges und 2002 wurde nach maßgeblichen Ideen von Eckhard Geyer das neue, übergreifend wirkende Unstrutradweglogo entworfen.
Und als Wassersportler, Mitglied im Kanu- und Wanderverein Artern hat Eckhard Geyer gleich noch das Logo des Unstrutpaddlers entwickelt.
Die lose Gruppe der Radwegenthusiasten musste eine neue Struktur erhalten. So einfach, wie es bereits kurz nach der Wende mit dem Elberadweg oder dem Saaleradweg ging, war es nun bei einem länderübergreifenden Konstrukt nicht mehr. Nach etlichen und langwierigen Verhandlungen mit dem Landesverwaltungsamt Thüringen konnten Ursula Tröstrum und Eckhard Geyer eine Einigung erzielen. Am 01.11. 2006 wurde im Rathaus von Artern die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Unstrutradweg gegründet.
Zum Vorsitzenden wurde Peter Hengstermann, Landrat im Kyffhäuserkreis gewählt, Eckhard Geyer übernahm den Vorsitz der Arbeitsgruppe.
Nicht nur das Radwandern entlang der Unstrut, auch das Wasserwandern trat immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses. Als aktiver Wassersportler hatte Eckard Geyer maßgeblichen Anteil an dem Wassertourismuskonzept des Kyffhäuserkreises. Gemeinsam mit der Landesentwicklungsgesellschaft LEG Thüringen, dem Regionalmanagement Kyffhäuserkreis, den touristisschen Anbietern vor Ort und dem Blauen Band enstand 2005 die erste gemeinsame Wasserwanderkarte Unstrut für den Kyffhäuser- und Burgenlandkreis.
Regelmäßig Treffen, Absprachen und Arbeitaufgaben prägten nun die Entwicklung am Unstrutradweg.
Für den Ausbau des Radweges waren die Landkreise und Städte selbst verantwortlich, eine einheitliche Beschilderung musste zentral koordiniert werden. Diese Koordination übernahm der Kyffhäuserkreis und damit Eckhard Geyer. Im Jahre 2008 war die einheitliche Beschilderung des Unstrutradweges von der Quelle bis zur Mündung geschafft.
Der MDR Unterwegs in Thüringen produzierte 2009 eine Folge über den Unstrutradweg. Viele Gedanken später, wie wir das Team vom MDR unterstützen könnten, fuhr Eckhard Geyer einfach bei den Recherchen mit der Autorin, dem Aufnahmeleiter und dem Kameramann mit. So konnte er direkt vor Ort Hinweise geben oder bei Fragen hilfreich zu Seite stehen.
Und das Ergebnis der MDR Unterwegs Sendung 2009 kann sich sehen lassen.
Immer wieder wurden neue Ideen entwickelt, bei denen Eckhard Geyer einen großen Anteil hatte. Sei es die automatische Zählstelle an der Thüringer Pforte, die seit 2009 kontinuierlich Zahlen über die Radfahrer liefert oder die Entwicklung des Unstrutradwandertages, der am 16.05.2010 das erste Mal in Bad Langensalza stattfand. Und „nebenbei“ kümmerte er sich noch um den Bau und die Ausschilderung der Kanuanlegestellen auf der Unstrut im Kyffhäuserkreis.
Die Anmeldung der Insolvenz des Tourismusverbandes Kyffhäuser Ende 2013 erschütterte die Kommunale Arbeitgemeinschaft Unstrutradweg ungemein. Der TVK hatte als Mitglied Aufgaben im Marketing und Geschäftsführung für die KAG Unstrutradweg übernommen. Hier war es wieder das Organisationstalent von Eckhard Geyer, der das Marketing und alles andere am Unstrutradweg am Laufen hielt.
Mit der Auflösung der KAG Unstrutradweg und Gründung des Vereins Unstrutradweg Ende 2015 übernahmen andere Protagonisten das Heft des Handelns. Trotzdem unterstützte Eckhard Geyer immer gern, wenn er um Hilfe zum Thema Wasserwandern oder Radwandern an der Unstrut gebeten wurde.
Heute endet nun endgültig das Arbeitsleben von Eckhard Geyer. Leider kann auf Grund der Coronakrise dieser Abschied nicht gebührend gefeiert werden. Dieser Artikel soll eine kleine Laudation auf sein Wirken sein, auch wenn ich mir bewußt bin, dass es nur einen kleinen Teil wiederspiegelt. Viele Geschichten und Anekdoten gäbe es noch zu berichten.
Lieber Eckhard, in diesem Sinne wünschen wir Dir alles Gute, vor allem bleib gesund und ich bin mir sicher, wir treffen uns auf dem Rad oder im Boot bald wieder.
Die Magdeburger