Lobitzsch

  • Saale-km: 149,2 li
  • Postleitzahl: 06667
  • Tel.-Vorwahl: 03443

Lobitzsch ist ein Ortsteil von Uichteritz und liegt links der Saale ca. 5 km westlich von Weißenfels.

Geschichtliches:

  • Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 11. November 1518 in einer Handschrift, in der sich Herzog Georg von Sachsen (regierte von 1500 bis 1539 als Georg der Bärtige) gegenüber dem Amtmann zu Freyburg weigerte, das Gut Labazsch dem Amt Pforta zu leihen.
  • Der Ort wurde durch die Landwirtschaft geprägt, die sumpfigen Niederungen der Saale wurden im Laufe der Zeit trockengelegt und als Wiesen genutzt.
  • Erwähnungen aus den Jahren 1553 und 1619 beinhalten Besitzrechte von Rittergutsbesitzern und anderen Herrschern; 1795 hat der Ort aus 28 Häusern bestanden und der Weinanbau wird genannt.
  • In der 1. Hälfte des 19. Jh. bestand wegen der außerordentlichen Vielfalt von Feldern, Wiesen, Wäldern und Brachland eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt.
  • 1854 soll der Windmühlenpächter Ferdinand Gärtner das Fest der Alten-Weiber-Mühle in Lobitzsch initiiert haben. Bei dem Ritual wird scheinbar den älteren Bewohnern ihre jugendliche Kraft und Schönheit wiedergegeben. Die Lobitzscher Weibermühle wird traditionsgemäß aller 7 Jahre aufgeführt. Wochenlange Vorbereitungen vereinen alle aktiven Teilnehmer in Proben, Materialbeschaffung und Kostümherstellung. In mühevoller Arbeit entsteht der Originalbau der Weibermühle. Der Festakt beginnt mit der Eröffnungsansprache durch den Obermüller, der die Mahlordnung verliest. Danach werden beim Festumzug die alten Weiber eingesammelt, auf den Mühlenwagen verladen und zum Festplatz gebracht. Dort wird die Mühle einer Funktionsprobe unterzogen. Ist sie erfolgreich verlaufen, wird das erste alte Weib von den Müllergesellen auf die Mühle geschleppt, wo sie unter Schreien im Mahltrichter verschwindet. Wenige Minuten danach erscheint sie um viele Jahre verjüngt am unteren Ausgang der Mühle. Dieser Vorgang wiederholt sich mit den verschiedensten Einlagen, bis das letzte alte Weib umgemahlen ist und für jedes alte Weib ein hübsches unverheiratetes Lobitzscher Mädel der Mühle entsteigt. Ständige Ehrengäste sind die im Kreis Weißenfels bekannten historischen Gestalten, wie der Lumpenmann von Zeuchfeld und Storpels Ernst und Rese.
  • Einen besonderen Aufschwung nahm die Lobitzscher Weibermühle nach 1945. Besonders die Nationale Front gewann gemeinsam mit allen Massenorganisationen große Teile unserer Einwohner zur aktiven Mitarbeit. So wirkten allein 1954 über 90 Männer, Frauen und Jugendliche bei der Aufführung der Weibermühle mit. Die 22 durchgemahlenen alten Weiber wurden durch junge Burschen dargestellt, dieselbe Anzahl junger Mädchen verkörperte die nach dem Mahlvorgang verjüngten alten Weiber. Das letzte Fest fand 2002 statt.
  • Und gerade Lobitzsch ist hierfür wohl mit seiner Kulisse der ideale Rahmen, kehren doch seit Jahrzehnten auch die Störche als Fruchtbarkeitssymbol alljährlich in den Ort zurück.

Wandern und Radwandern:

  • Wanderungen kann man in Richtung Goseck (3km) und in Richtung Weißenfels über Uichteritz (5 km) unternehmen.

Freizeit und Erholung:

  • Gaststätten und Unterkünfte:
    • Restaurant Zum Gasthof Jäger, Zum Storchennest 10, Tel. 202333

Regelmäßige Veranstaltungen:

Verkehrsanbindungen:

  • Bundesstraßen:
    • B176 Bad Bibra - Laucha - Freyburg - Weißenfels (ca. 4km entfernt)
  • Bahnverbindungen:
    • nächster Bahnhof in Weißenfels (ca. 6km entfernt), Strecke Halle - Merseburg - Weißenfels - Naumburg und Strecke Weißenfels - Bad Dürrenberg - Leipzig
  • Busverbindungen:
    • nach Uichteritz, Weißenfels

Informationen:

Nächster Ort flussabwärts: Uichteritz