Schloss Gebesee

Gebesee

  • Unstrut / Gera
  • Postleitzahl: 99189
  • Tel.-Vorwahl: 036201

Gebesee liegt zwischen Sömmerda und Bad Langensalza, nahe der Mündung der Gera in die Unstrut.

Geschichtliches:

  • Im Jahre 731 wurden eine Katharinenkapelle auf dem Klausberg, eine Bonifikatiuskapelle an der Stelle der heutigen Katharinenkirche und eine St. Johanniskirche auf der Tretenburg erwähnt.
  • Um die Bonifatuskapelle entstand der Ort mit dörflichem Charakter. 786 wurde der Ort als Besitz der Abtei Hersfeld erstmals urkundlich erwähnt.
  • Auf dem Klausberg gab es eine Königspfalz, das haben archäologische Grabungen zwischen 1985 und 1993 ergeben. Zum Vorschein kamen eine befestigte mittelalterliche Siedlung, bestehend aus Hauptburg, nördlicher und südlicher Vorburg mit Grabensystem.
  • Vom Jahre 1004 ist der Aufenthalt König Heinrichs II. urkundlich belegt. Heute vermutet man, dass er auf der Königspfalz und nicht wie zuvor angenommen auf der nordwestlich von Gebesee gelegenen Tretenburg war.
  • 1073 fand auf der Tretenburg ein Landtag statt, auf welchem die Sachsen und Thüringer beschlossen, gemeinschaftlich gegen Heinrich IV. zu ziehen.
  • Schon um 1290, als Kaiser Rudolph von Habsburg auf der Tretenburg war, soll er Gebesee das Stadtrecht verliehen haben. Auch gab es immer eine städtische Verfassung. In Dokumenten von 1373 wird es als Dorf, seit dem Jahr 1450 als Flecken bezeichnet.
  • Die Tretenburg ist auf Befehl von Kaiser Rudolph nach 1290 geschleift worden.
  • Im Jahre 1532 wurde die Kapelle auf dem Klausberg abgebrochen. Die dadurch gewonnenen Steine verwendete man zur Vergrößerung der Laurentiuskirche.
  • Gebesee war im 13. Jh. Besitz der Thüringer Landgrafen, 1407 im Besitz der Wettiner.
  • 1575 verkaufte die Kirche ihr Brauhaus und ihre Braurechte an die Kommune mit der Bedingung, das diese dafür jährlich 10 alte Schock dem Gotteshaus geben soll.
  • Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen verlieh Gebesee 1638 das Stadtrecht. Eine Stadtmauer gab es schon im 16. Jh. um die rechteckig angelegte Siedlung.
  • Anstelle des heutigen Schlosses gab es einst einen befestigten Landsitz eines Hersfelder Klosterverwalters, der dann im Besitz der Ritter von Gebesee, und später der Beichlinger Landgrafen war. 1730 begann Oberjägermeister Anton Friedrich von Oldershausen auf den Resten des Rittersitzes das Barockschloss in seinem heutigen Erscheinungsbild zu errichten.
  • 1745 vernichtete ein Brand große Teile der Stadt.
  • Bis 1918 waren die Herren von den Brinken Besitzer des Schlossgutes. 1923 hat die Hermann-Lietz-Stiftung das Schloss erworben und zur Schule der Lietzschen Landerziehungsheime umgestaltet. Ab 1954 war ein Jugendwerkhof im Schloss untergebracht. Gegenwärtig ist es wieder der Stiftung angeschlossen und dient als Jugendheim, in dem Lehrlinge für Hauswirtschaft und Handwerk ausgebildet werden.
  • Am 24.3.1994 ist die Verwaltungsgemeinschaft "Gera-Aue" mit Gebesee, Ringleben u.a. gegründet worden. Mit der Auflösung der Alt-Kreise Sömmerda und Erfurt-Land und der Neugliederung des Landkreises Sömmerda am 1.7.1994 kam die VWG "Gera-Aue" zum Landkreis Sömmerda.

Sehenswürdigkeiten:

Schloss Gebesee
  • Das Schloss ist ein Barockbau aus dem 18. Jh. Zur Anlage gehören das Haupthaus, ein Torhaus, das Amtshaus mit Turm und Familienwappen über der Eingangstür sowie ein gepflegter Schlosspark mit historischer Schnapsbrennerei.
  • Das Rathaus wurde 1540 gebaut.
  • Die Katharinenkirche wurde 1376 erbaut, nachdem der romanische Vorgängerbau abgebrannt war. Reste des romanischen Baus sind noch vorhanden, z.B. befinden sich Tonnengewölbe im Turmuntergeschoß. 1990 wurde die Kirche restauriert. Dabei hat man einen romanischen Rundbogen über dem Haupteingang freigelegt und ein Tympanon eingebaut.
  • Die Laurentiuskirche wurde vermutlich im 10. Jh. erbaut und 1220 erstmals urkundlich erwähnt. 1506 wurde der Turm erbaut, 1532 das Kirchenschiff vergrößert und 1703 der Chorraum erweitert. 1980 wurde die Kirche auf Grund von Schäden für den Gottesdienst gesperrt. 1988-1992 wurde die Kirche restauriert. Sehenswert im Inneren ist vorallem der barocke Kanzelaltar. Neben der Kirche sind schöne Grabdenkmale aus dem 16.-18. Jh. zu finden.

Wandern und Radwandern:

  • Der Unstrutradweg führt über den Herbsleber Weg und die Ringleber Straße durch Gebesee. Bis Ringleben begeleitet der Unstrutradweg den Geraradweg auf dem westlichen Damm. Weiter geht es auf der Landstraße über Haßleben, Werningshausen und dann auf dem Mühlenwanderweg nach Sömmerda. In Richtung Quelle führt der Unstrutradweg in Verlängerung des Herbsleber Wegs über einen Feldweg nach Herbsleben, weiter nach Großvargula.

Freizeit und Erholung:

  • Bibliothek, Am Markt 16, Tel. 50601, Öffnungszeiten: Mo+Do 13-18 Uhr, Di 8-12 Uhr, Mi+Fr 16-18 Uhr
  • Discothek "La Boume", Dachwiger Flur 1, Tel. 62006
  • Gaststätten und Unterkünfte:
    • Pension & Ferienwohnung Schloss Gebesee, Lange Straße 66, Tel. 57990
    • Restaurant Thönert, Ringlebener Str. 80, Tel. 60114
    • Restaurant "Ratskeller", Markt 13, Tel. 62169
    • Restaurant Kämmerer, Deichstr. 17a, Tel. 60168
    • Restaurant "Geratal", In der Gartenanlage, Tel. 62043
    • Eiscafé Voigt, Erfurter Str. 31 a, Tel. 62184, 11-23 Uhr geöffnet

Verkehrsanbindung:

  • Bundesstraßen:
    • B4 Erfurt - Straußfurt - Sondershausen - Nordhausen
    • B176 Bad Langensalza - Straußfurt - Sömmerda - Kölleda - Freyburg (ca. 4km entfernt)
  • Bahnverbindungen:
    • Bahnhof Ringleben/Gebesee (1km entfernt), Verbindungen nach Erfurt, Sondershausen, Nordhausen
  • Busverbindungen:
    • nach Vehra, Henschleben, Straußfurt, Wundersleben, Sömmerda, Ringleben, Nöda, Dachwig, Döllstedt, Erfurt

Informationen:

Nächster Ort flussabwärts: Henschleben