Unstrutwehr Thamsbrück

Thamsbrück

  • Saale-km: 153,6 li
  • Postleitzahl: 99947
  • Tel.-Vorwahl: 03603

Thamsbrück liegt zwischen Mühlhausen und Sömmerda, ca. 2 km nördlich von Bad Langensalza, am linken Unstrutufer.

Geschichtliches:

  • 736 wurde Thamsbrück erstmals urkundlich erwähnt. Früher hieß der Ort "Thungisbrück". Die Silbe "thung" lässt auf ein von Gräben, Sumpf und Moor umgebenes Land schließen.
  • Als Besitzer von Thamsbrück wird der Sohn des Landgrafen Ludwig I., Graf Ludwig von Tummesbrucken, genannt. Dieser ließ 1149 die Burganlage erbauen, von der noch ein Bergfried erhalten ist.
  • Zu dieser Zeit war Thamsbrück Sitz eines eines der 4 Dingstühle (Gerichte mittlerer Instanz), die zu dem Oberdingstuhl in Mittelhausen gehörten. Neben Thamsbrück waren Dingstühle in Gotha, Weißensee und Buttelstedt.
  • Schon 1206 wird Thamsbrück in einer gerichtlichen Bestätigungsurkunde als Stadt bezeichnet und damit ist Thamsbrück eine der älteste Städte Thüringens. Es gab eine Stadtmauer, die allerdings nie ganz vollendet wurde und wahrscheinlich keine Türme besaß. Ein eingemauertes Stadtwappen zeigt die Jahreszahl 1537, welches das Erbauungsjahr sein könnte. Die Stadtmauer hatte 3 Tore, das Steintor, Riethstor und Dammtor.
  • Am 25.6.1500 waren 30 Männer aus Thamsbrück beim Friesenfeldzug an der Befreiung des Sohnes von Herzog Albrecht beteiligt. Aus Dankbarkeit für ihre Tapferkeit schenkte der Herzog der Stadt eine Fahne und das Recht, jährlich einen Umzug abhalten zu dürfen. Eine Urkunde aus dem Jahre 1501 besagt, dass allen braven Leuten, die andächtig zur Kirche gingen, ein ein 14-tägiger Ablaß geschenkt wird und ein Fastentag entfällt. So fand das 1501 das erste Ablaßfest mit Fahnenumzug der Bürgerwehr statt. Eine Tradition, die sich bis in die Gegenwart erhalten hat.
  • Zwischen 1913 und 1969 fuhr die Langensalzaer Kleinbahn von Langensalza über Merxleben und Thamsbrück nach Haussömmern.
  • 1994 wurde der Thamsbrück zu Bad Langensalza eingemeindet.
  • Persönlichkeiten:
    • Hermann-Ludwig Blankenburg wurde am 14.11.1876 in Thamsbrück geboren. Bereits mit 10 Jahren leitete er ein Schüler-Tambourcorps. Später war er Orchestermusiker und kompnierte etwa 1300 Märsche, darunter "Der Abschied der Gladiatoren", der noch heute beim Wachwechsel im Buckingham-Palast gespielt wird. Zu seinem 60. Geburtstag verlieh die Stadt ihm die Ehrenbügerwürde. Dem Anlaß widmete er seinen 1271. Marsch "Grüß mir die Heimat". Er starb am 15.5.1956.
Ratskeller Thamsbrück

Sehenswürdigkeiten:

  • Der Bergfried von der Burganlage aus dem 12. Jh.
  • Die St. Georgskirche wurde im 14. Jh. erbaut und erhielt ihr heutiges Erscheinungsbild 1669.
  • Das Rathaus stammt aus der Mitte des 17. Jh.

Wandern und Radwandern:

  • Der Unstrutradweg in Richtung Sömmerda führt von hier aus am rechten Ufer über die Landstraße bis zum "Böhmen" und dort links ab auf einem Waldweg im leichten Bogen am Nord-Ostrand von Bad Langensalza vorbei nach Nägelstedt. Weiter geht es über eine Brücke und am linken Ufer durch das Naturschutzgebiet "Unstruttal" bis nach Großvargula.
    In Richtung Mühlhausen führt ab Thamsbrücker Wehr ein Wiesenweg neben dem Damm direkt an der Unstrut entlang, bis dieser kurz vor Altengottern sich nach rechts vom Damm entfernt und in einen befestigen Wirtschaftsweg übergeht.
  • Der "Böhmen" ist ein zwischen Thamsbrück und Bad Langensalza gelegener Feuchtbiotop mit 2 Teichen.

Freizeit und Erholung:

Regelmäßige Veranstaltungen:

Verkehrsanbindung:

  • Bundesstraßen:
    • B176 Bad Langensalza - Straußfurt - Sömmerda - Kölleda - Freyburg (ca. 2,5km entfernt)
    • B84 Eisenach - (A4) - Bad Langensalza - B249 (ca. 2,5km)
    • B247 (A4) - Gotha - Bad Langensalza - Mühlhausen (ca. 4km entfernt)
  • Bahnverbindungen:
    • nächster Bahnhof in Bad Langensalza (ca. 4km entfernt), Verbindungen nach Großengottern, Mühlhausen, Dachrieden, Leinefelde, Goslar, Kassel, Gotha, Erfurt
  • Busverbindungen:

Informationen:

Nächster Ort flussabwärts: Merxleben