Bode bei Groß Germersleben

Groß Germersleben

  • km: 44,0 li
  • Postleitzahl: 39398
  • Tel.-Vorwahl: 039408

Groß Germersleben liegt im Osten des Bördekreises am linken Bodeufer. Die Sarre umfließt den Ort und mündet südlich in die Bode.

Geschichtliches:

  • Der Ort wurde unter dem Namen "Germesleva" im Jahre 937 erstmals erwähnt, als Otto I. ihn dem Mauritiuskloster in Magdeburg schenkte. Zur gleichen Zeit wurde ein Graf Christian von Grimhereslebu genannt. Es gab also vermutlich bereits eine Burg auf dem Trostenberg.
  • Germersleben war eine Thingstätte des sächsischen Adels, der hier 1148, 1197, 1211, 1260 und 1316 seine Landtage abhielt.
  • Die Burg wurde 1286 erstmals erwähnt und war im Besitz des Erzbistums Magdeburg. Zu dieser Zeit wohnte die Gemahlin des Ritters Erich von Esebeck dort. Ab dem 14. Jh. wurden Ort und Burg durch die Magdeburger Erzbischöfe mehrfach verpfändet. Um 1311 gehörte die Burg als Lehen den Gebrüdern Meinersen aus Braunschweig, 1489 ging sie als Mannlehen an Hans von Kotze, den Hofmarschall des Erzbischofs Ernst von Sachsen.
  • Gegen Ende des 16. Jh. wurde die Burg aufwendig um- und ausgebaut. Es entstand die dreiflügelige Schlossanlage mit 4 mächtigen Rundtürmen an den Ecken und einem Treppenturm. Nach den Verwüstungen durch den 30-jährigen Krieg wurde das Schloss wieder aufgebaut.
  • 1629 hatte Wallenstein mit seinen Truppen in Groß Germersleben ein Lager aufgeschlagen und plünderte im Dorf.
  • 1830 verkauften die von Kotze - Nachfahren den Besitz an die Familie von Byern.
  • Zu DDR-Zeiten waren Gemeindebüro, Bibliothek, Kindergarten und ein Lehrlingswohnheim im Schloss untergebracht.
  • Nach der Wiedervereinigung Deutschlands bewirtschaftet ein Nachkomme der ehmaligen Schlossherren von Byern den Hof des Volksgutes mit dem alten Verwalterhaus.
  • 1992 wurde der ca 3,8 ha große Schlosspark mit Teichanlage in die Liste der historischen Parks und Gärten Deutschlands aufgenommen.
  • Ende des Jahres 1999 fiel das Schloss einem Brand zum Opfer.
  • Am 1. Januar 2003 wurde Groß Germersleben zur Stadt Oschersleben eingemeindet.

Sehenswürdigkeiten:

  • Das Schloss Großgermersleben (Schneidergasse) ist trotz des großen Brandschadens an Dach und im Inneren in seinem äusseren Gesamtbild noch immer ein bemerkenswerter Bau. Die Außenmauern der dreiflügeligen Anlage und die großen runden Ecktürme sowie der Treppenturm sind zum Teil erhalten und lassen die frühere Schönheit erkennen. Der Schlosspark mit Teich ist seit dem Brand im Schloss ebenfalls ungenutzt und verwildert.
  • Die St. Trinitatius-Kirche entstand 1713 auf den Resten des Vorgängerbaus aus dem 12. Jh. Durch ein Unwetter beschädigt, mußte der Glockenturm zum Teil abgetragen werden. Das Schiff wurde 1992 neu eingedeckt. Sehenswert sind u.a. das große geschnitzte Triumphkreuz von 1520 (aus der alten Kirche) und 4 steinerne Renaissance-Epitaphien.
  • Der Kapellenberg liegt östlich des Ortes. Der Hügel mit der Höhe von etwa 96 m ü. NN und ca. 30 m Durchmesser ist von einem Graben umgeben. Der Wall hat auf der Zugangsseite von der Hochfläche eine vorburgartige Erweiterung. Der Berg wurde als Erbbegräbnisstätte der Familien Coqui und von Byren benutzt.
  • Der Grabstein des Heimatdichters W. Uhde (1876-1931) auf dem Friedhof ist ein Findling mit bemerkenswerter Inschrift.
  • Eine Sonnenuhr aus dem Jahre 1824 ist am Haus Nr. 21 in der Straße der Freundschaft zu sehen.

Wandern und Radwandern:

  • Südlich von Groß Germersleben gibt es einen Radwanderweg an der Bode. Über die Bodestraße oder An der Sarre gelangt man auf den Wanderweg, der auf der linken Bodeseite in einer Richtung direkt zum Bahnhof Hadmersleben führt.
    In der Gegenrichtung kann man über die Fußgängerbrücke in Verlängerung der Bodestraße auf das rechte Bodeufer gelangen und dort bis zur nächsten Brücke fahren.
    Wer nach Etgersleben radeln will, sollte nach links über die Brücke fahren und schließlich der Landstraße folgen.
    Ansonsten kann man von hieraus nach rechts auf den über die Brücke kommenden Feldweg abbiegen, an der nächsten Gabelung gehts wieder nach links. Der Weg begleitet die Reste eines alten Bodearmes, ist aber leider nicht durchgängig bis Etgersleben befahrbar und endet nach ca. 1 km an einem Feld. Bei der Rückfahrt nach Groß Germersleben kann man dem Feldweg über die Straßenbrücke folgen und sich kurz hinter der Brücke links halten. Ein gut ausgebauter Weg trifft schließlich im Ort auf die Landstraße (Lange Straße).

Freizeit und Erholung:

  • Anglerverein, Ansprechpartner: Donald Dölle, Str. der Freundschaft 10, Tel. 039048/5965

Verkehrsanbindungen:

  • Bundesstraßen:
    • B180 Aschersleben - Wanzleben (ab Etgersleben ca. 3 km Landstraße)
  • Bahnverbindungen:
    • Bahnhof Hadmersleben (ca. 3 km entfernt), Verbindungen nach Magdeburg, Oschersleben, Hordorf, Krottorf, Nienhagen, Halberstadt, Auskunft über INSA
  • Busverbindungen:
    • nach Egeln, Oschersleben, Hadmersleben, Auskunft über INSA

Informationen: