Bode hinter Unseburg

Unseburg

  • km: 30,5
  • Postleitzahl: 39435
  • Tel.-Vorwahl: 039263

Unseburg liegt im Salzlandkreis, in der Egelner Mulde zwischen den Bundesstraßen 71 und 81 und wird von 2 Bodeläufen umgeben.

Geschichtliches:

  • Seine Gründung verdankt der Ort dem König Heinrich I. (919-936). Er war bestrebt, die Ostgrenze seines Reiches gegen die Einfälle der Wenden und Ungarn zu befestigen, so ließ er während des 7-jährigen Waffenstillstandes mit den Ungarn Burgen anlegen. Die Burg wurde auf die äußerste Spitze der von den Bodearmen umgebenen Landzunge gesetzt und auf der dem Wasser abgewandten Seite noch durch einen Graben geschützt. Sie war somit eine Wasserfeste. Nach 939 verlor sie ihre Bedeutung.
  • Das Dorf hat sich im Schutze der Burg, auf einer Bodeinsel östlich davon, entwickelt. Der Ortsname ist auf diese Burg zurückzuführen. Das Dorf wurde am 7.6.939 erstmals im Urkundenbuch des Erzstiftes Magdeburg erwähnt, als Kaiser Otto I. sein Eigentum in dem Dorf "Unnesburg" dem Mauritiuskloster überlies.
  • Bei der Entwicklung des neu gegründeten Erzbistums Magdeburg spielte die Lage von Unseburg an der Südwestecke der Grenze zum Bistum Halberstadt eine Rolle. Diese Grenzlage machte die Burg wieder interessant. Sie wurde instandgesetzt und 956 neben den Burgwarden Wanzleben und Neuhaldensleben erwähnt. In der Folgezeit geriet die Burg mehrfach in kriegerische Auseinandersetzungen.
  • Nach der Zerstörung im 11./12. Jh. baute Graf Walter von Barby die Burg in einer Fehde mit dem Erzstift wieder auf. Die Barbyer Grafen plünderten von hier aus die Umgebung.   Daraufhin belagerten Erzbischof Albrecht und Fürst Heinrich von Anhalt die Raubritterburg. 1218 wurden die Plünderer vertrieben und die Burg zerstört, die man danach wohl nicht wieder aufgebaute. 1302 wird sie als wüst bezeichnet. Nur der südliche Torturm ist in seinen Grundmauern erhalten und diente noch bis ins 20. Jh. als Eiskeller.
  • Unseburg wurde 1302 vom Erzstift an das Zisterzienserkloster Riggagshausen verkauft und fortan vom Klosterhof aus durch Mönche verwaltet. Auch noch nach der Reformation um 1558 berief der Abt von Riddaghausen den Pfarrer für Unseburg.
  • Die Pest forderte in den Jahren 1349, 1450 und 1626 große Opfer. Einige Nachbarorte wurden wüst.
  • In der ersten Hälfte des 19. Jh. begann der Braunkohlenbergbau in der Unseburger Umgebung. In der Grube "Johanne Henriette" arbeitete man seit 1850. Die jährliche Förderung betrug nach damaligen Einschätzungen ca. 5,5 Millionen Hektoliter, es waren 450 Arbeiter beschäftigt. In der Grube "Marie" förderte man mit 200 Mann 2,1 Millionen Hektoliter im Jahr. Die Braunkohlenförderung unter Tage wurde 1960 eingestellt.
  • 1897 entstand die Eisenbahnstrecke von Wolmirsleben nach Unseburg zur Grube "Johanne Henriete". Die Verbindung zwischen Wolmirsleben und Etgersleben existierte schon. Die hauptsächlich zum Kohlentransport angelegte Bahnlinie beförderte auch Personen.

Sehenswürdigkeiten:

  • Die Dorfkirche St. Stephanus (Burgplatz) hat einen verputzten romanischen Westturm aus dem 12. Jh. und ein 1835 und 1894 im barocken Stil erneuertes Schiff. Die Innenausstattung stammt bis auf ein hölzernes Triumphkreuz (Ende des 12. Jh.) vorrangig aus der Barockzeit. Zu erwähnen sind noch das spätgotische Kreuzigungsrelief und ein Figurengrabstein des Otto Friedrich von Helmkampf (1700 gestorben). Das Pfarrhaus ist ein Fachwerkbau. Informationen: evangelisches Pfarramt, Tel. 887
  • Von der ehemaligen Burg sind nur noch Wälle sowie ein Rest eines Torturmes zu sehen. Die einst aus einer quadratischen Hauptburg mit Ecktürmen und einer Vorburg bestehende Burganlage wurde im Norden und Süden von einem Bodearm, im Westen von einem Sumpf geschützt.
  • Ausflugsziele: Der Nalpker Turm bei Borne ist ca. 3 km entfernt.

Wandern und Radwandern:

  • Der Bode-Radweg führt durch Unseburg.
    • In Richtung Wolmirsleben erreicht man die Route ab Breitscheidstr. / Wallstraße, dort links über den Parkplatz und über die kleine Eisenbrücke in Richtung Sportplatz, dann rechts abbiegen (oder aus Richtung Athensleben kommend, ab Tarthuner Str. gleich links vor dem Mühlgraben abbiegen). Der Boderadweg begleitet zunächst den Mühlgraben, der von Tarthun kommt. Nach ca. 1 km weist eine hölzerne Brücke über den Mühlgraben den Weg zur Bode. Die eigentliche Route des Radweges biegt vor der Bodebrücke links ab und bleibt am rechten Bodeufer bis Egeln. Über die Bodebrücke kann man einen Abstecher nach Wolmirsleben machen und an der nächsten Brücke (August-Bebel-Str.) zurückfahren.
    • In Richtung Löderburg führt eine Route auf der rechten Bodeseite über die Tartuner Straße aus dem Ort. An der Stelle, wo die Landstraße eine leichte Rechtsbiegung macht, geht der Radweg geradeaus über einen Feldweg zur Bode. Vorbei an einer neueren schmalen Holzbrücke führt der Weg zum Rothenförder Wehr, nach Athensleben und zum Löderburger See. Eine andere Variante führt in Unseburg über die Breite Straße und die Bodebrücke auf die linke Uferseite. Gleich hinter der Brücke gehts rechts ab in die Bodestraße bis schließlich zur hölzernen Fußgängerbrücke. Über sie kann der weiterführende Weg am rechten Ufer erreicht werden.
  • Der Wanderweg an der Bode lässt sich auch zu Rundwanderwegen kombinieren. Folgt man dem Bode-Weg in Richtung Wolmirsleben, kann man an der Fußgängerbrücke die Bode überqueren und durch Wolmirsleben fahren. Über die nächste Brücke (August-Bebel-Straße) gehts auf der Landstraße weiter in Richtung Tartun, bis am Mühlgraben links ein Weg abzweigt. Parallel zum Mühlgraben führt der Weg zurück bis Unseburg.
    Oder man fährt in Richtung Löderburg die eine Route bis zur Brücke und die andere Wegvariante zurück.
  • Für eine kleine Wanderung bietet sich das Wäldchen "Großes Holz" beim Sportplatz an.

Freizeit und Erholung:

  • Eine Anlegemöglichkeit besteht kurz hinter der Brücke am linken Ufer. Dort lädt eine große Wiese zur Rast ein. In unmittelbarer Nähe gibts auch einen kleinen Supermarkt.
  • Gaststätten und Unterkünfte:

Regelmäßige Veranstaltungen:

  • Heimatfest

Verkehrsanbindungen:

  • Bundesstraßen:
    • B71 Magdeburg - Bernburg - Halle (ab Atzendorf ca. 7km entfernt)
    • B81 Magdeburg - Egeln - Halberstadt (ab Egeln-Nord ca. 7km entfernt)
    • B180 Wanzleben - Egeln - Aschersleben (ab Egeln-Nord ca. 7km entfernt)
  • Busverbindungen: nach Wolmirsleben,  Egeln, Staßfurt, Borne, Auskunft über INSA

Informationen: