Bode bei Wolmirsleben

Wolmirsleben

  • km: 33,3 li
  • Postleitzahl: 39435
  • Tel.-Vorwahl: 039268

Wolmirsleben liegt nordöstlich von Egeln, am linken Bodeufer. Wolmirsleben liegt inmitten eines Landschaftsschutzgebietes, welches sich entlang des Bodelaufes von Etgersleben über Egeln nach Unseburg erstreckt.

 

Geschichtliches:

  • Im Jahre 937 schenkte der deutsche Kaiser Otto I. den Ort "Wilmersleve" dem Moritzkloster zu Magdeburg.
  • Später tauchen Namen auf, wie "Wilmarsleve" (973) und "Wilmerslebe" (1144).
  • Vom Magdeburger Erzbischof wurde der Ort 1227 der Magdeburger Domprobstei übereignet, die einen Teil des Landes an das Kloster Berge und Kloster Marienstuhl verkaufte.
  • 1344 verpfändete Erzbischof Otto von Magdeburg Wolmirsleben an seine Vetter Fritz und Heinrich von Alvensleben.
  • Im 30-jährigen Krieg kam es zu Not und Elend, in deren Folge Seuchen und Pest ausbrachen und die Bevölkerung stark dezimierten.
  • Nach dem Westphälischen Frieden gehörte Wolmirsleben zu Brandenburg.
  • Auch später forderten Pest und Seuchen ihre Opfer. Einer Viehseuche 1760 fielen 238 von 294 Rindern zum Opfer. Große Brände sind aus den Jahren 1681, 1739 und 1786 zu vermelden.
  • Um die Verbindung mit den Nachbarorten zu verbessern, wurde 1817 die Chaussee von Egeln nach Atzendorf gebaut.
  • 1846 entstand die Zuckerfabrik.
  • 1849 begann man mit dem Abtäufen eines Braunkohlenschachtes, der später als Grube "Sophie" eröffnet wurde. In der Folge des untertägigen Bergbaus entstanden die Seen in der Umgebung. Der Bergbau ging dennoch weiter. Zwischen 1922-24 hat man den Großen Schachtsee abgepumpt, um einem möglichen Wassereinbruch entgegen zu wirken. Am 2.12.1925 wurde die Grube stillgelegt.
  • 1888 baute man die Eisenbahnstrecke von Etgersleben zur Grube "Sophie", um Kohle zu transportieren. 4 Jahre später diente die Eisenbahn auch dem Personentransport. Bis 1897 hatte man die Bahnstrecke bis nach Unseburg verlängert. Die Züge verkehrten nur bis zum 2. Weltkrieg.
  • Durch den Bergbau und die Zuckerfabrik stieg die Einwohnerzahl rasch an, von ca. 600 zum Ende des 18. Jh. auf knapp 2500 im Jahre 1895.
  • Da sich der Verlauf der Bode zwischen Egeln und Unseburg fortwährend veränderte, kam es jährlich zu Überschwemmungen und sumpfigen Wiesen. Um Abhilfe zu schaffen, wurde der Flußlauf reguliert. Während die Bode bei Tarthun schon 1789 begradigt wurde, hat man sie bei Wolmirsleben erst 1911 verlegt. Verherende Hochwasser gab es in den Jahren 1830, 1885, 1926 und 1994.
  • Früher gab es 6 Brücken, z.B. Stappenbrücke am ehemaligen Mühlenkolk, Bauernbrücke nach Tarthun und Altonaer Brücke. Letztere, die den Ort mit dem Vorwerk Altona verband, wurde erst in den letzten Jahren entfernt.

Sehenswürdigkeiten:

Wolmirsleben
  • Es  gibt 3 Kirchen (evangelisch, katholisch, Friedhofskapelle) zu sehen. An der katholischen Kirche "Johannes der Täufer" befinden sich 15 Wappen von Magdeburger Domherren. Die ehemals an einem Haus vom Vorwerk befindlichen Steinwappen wurden nach dem 2. Weltkrieg vom Pfarrer an der Kirche eingemauert.
    katholisches Pfarramt, Lange Str. 58, Tel. 039268/2378, evangelische Kirche, Pfarramt, An der Kirche 1, Tel.039268/2745
  • Der Wasserturm (Altenweddinger Str.) ist ein Backsteinbau mit Fachwerkaufsatz.
  • Ausflugsziele:
    • Tarthun (2km entfernt) liegt inmitten von Auenwäldern und ist der Ortsmittelpunkt von Sachsen-Anhalt. Ein historischer Taubenturm ist dort auch zu entdecken.

Wandern und Radwandern:

  • Der Radweg an der Bode führt am rechten Ufer entlang nach Unseburg, Löderburg, Staßfurt oder nach Egeln und Etgersleben.
  • Der "Wöhl-Radweg" führt durch das Bruch von Tarthun über Wolmirsleben zum Schachtsee.

Freizeit und Erholung:

  • Der Große Schachtsee bietet gute Möglichkeiten für verschiedene Wassersportarten. Ein Campingplatz mit 200 Dauer- und 150 Touristenplätzen, gastronomischer Versorgung,  Einkaufsmöglichkeiten, Spielstube, Spielplatz, Autoscooter, Volleyballplatz, Tischtennis, Minigolf, Boots- und Wassertreter- sowie Strandkorbverleih befindet sich dort. Informationen: Seebad Schachtsee, Tel. 039268/2346
  • Reiterhof, Am Großen Schachtsee, Tel. 039268/32095, 32097 (Reitunterricht, Geländeritte, Kremserfahrten, Ziegengehege)
  • Schullandheim e.V. im Wöhl, Tel. 039268/2822
  • Gaststätten und Unterkünfte:

Regelmäßige Veranstaltungen:

  • Neptunfest
  • Schützenfest
  • Sportfest

Verkehrsanbindungen:

  • Bundesstraßen:
    • B81 Magdeburg - Egeln - Halberstadt (ab Egeln ca. 3km Landstraße)
    • B180 Wanzleben - Egeln - Aschersleben - Zeitz (ab Egeln ca. 3km)
  • Busverbindungen:
    • nach Egeln, Unseburg, Förderstedt, Staßfurt, Auskunft über INSA

Informationen: