Havelberg Havel

Havelberg

  • Havel-km: 144 li
  • Postleitzahl: 39539
  • Tel.-Vorwahl: 039387

Die Hansestadt Havelberg liegt an der Mündung der Havel in die Elbe in wald- und wasserreicher Natur. Die Insel- und Domstadt liegt unmittelbar am Rand des Baltischen Höhenrückens und grenzt im Norden an das Land Brandenburg. Die Stadt ist bekannt durch ihren Havelberger Pferdemarkt.

Geschichtliches:

  • Im Jahre 948 wurde das Bistum Havelberg erstmalig urkundlich erwähnt. Es war die Zeit der deutschen Ostexpansion. 968 wird Havelberg Suffraganbistum (zu einer Kirchenprovinz gehörendes Bistum) im neuen Erzbistum Magdeburg. Durch den Slawenaufstand 983 wurden die Deutschen wieder vertrieben.
  • Erst im 12. Jh. eroberten sie den Bischofssitz zurück. 1129 wurde der Prämonstratenser Anselm zum Bischof von Havelberg ernannt. In dieser Zeit wurde der steinerne Dom mit dem dazugehörigen Kloster erbaut. Die klerikale Machtposition zog einen wirtschaftlichen Aufschwung nach sich. 1150 wurde das Bistum Havelberg durch König Konrad III. (um 1093-1152) bestätigt. Die Stadt wurde von Albrecht dem Bären (um 1100-1170) im Zollprivileg für Stendal erwähnt.
  • 1170 erfolgte die Weihe des Doms zu Havelberg in Anwesenheit von Kirchenfürsten und Markgrafen.
  • 1319 wurde Havelberg Mitglied des Hansebundes. Die wirtschaftliche Existenz der Stadt beruhte auf dem Handwerk, dem Ackerbau, der Viehzucht und der Fischerei. Bis ins Jahr 1371 geht der Nachweis der privilegierten Fischergilde Havelbergs zurück.
  • 1506 wurde das Prämonstratenser-Domkapitel in eine Stiftung von Weltgeistlichen umgewandelt und 1545 tritt die Stadt zum evangelischen Glauben über. Durch das Lüneburger Salzregat wurde Havelberg zum bedeutendsten Salzmarkt.
  • 1561 wurde das Domstift evangelisch, 1571 löste sich das Bistum auf. In der Stadt herrschte 1566 eine Choleraepidemie.
  • Den 30-jährigen Krieg überstanden nur 3 Häuser unbeschädigt.
  • 1685 wurde Havelberg Garnisionsstadt und 3 Jahre später ist die kurfürstliche Seeschiffswerft errichtet worden. 1716 weilte Zar Peter I. (1672-1725) in diplomatischer Mission in der Stadt.
  • Aus dem Viehmarkt entwickelte sich 1750 der große Havelberger Pferdemarkt an Maria Geburt (8. September).
  • 1772 begann man mit dem Ausbau der Deiche, trotzdem gab es 1785, 1805, 1809, 1895 und 1909 schwere Schäden durch Überschwemmungen.
  • 1819 endete das Domkapitel mit dem Tod des letzten evangelischen Domherrn.
  • 1870 wurde letzmalig durch ein Großfeuer ein Teil der Stadtinsel in Schutt und Asche gelegt, verheerende Feuer gab es bereits 1661 und 1749.
  • 1876 schlossen sich Stadtinsel, Dombezirk und 7 Berggemeinden zum heutigen Havelberg zusammen.
  • 1890 erhielt Havelberg Bahnanschluss. Zu dieser Zeit wurde auch der 34 m hohe Wasserturm mit 150000 Liter-Fassungsvermögen erbaut.
  • 1900 ist die Stadt Winter- und Feierabendhafen zwischen Hamburg und Berlin geworden.
  • In der Zeit von 1914 bis 1923 wurde ein Gefangenen- und Internierungslager errichtet.
  • Die Havelmündung ist mit dem Schleusenbau in den Jahren von 1933 bis 1936 vorverlegt worden.
  • Im 2. Weltkrieg litt Havelberg unter dem Beschuss durch die Amerikaner und den Brückensprengungen durch die Wehrmacht.
  • Von 1952 bis 1994 war Havelberg Kreisstadt. Seit dem 1.7.94 gehört sie zum Landkreis Stendal.
  • Markante Daten zu DDR-Zeiten sind die Übergabe der Neubauwohnungen am Wasserturm (1954), der Großbrand im Dränrohrwerk (1969), die Übergabe des Trainingszentrums auf der Spülinsel (1977), die Eröffnung de Turmkopfes der Kirche St. Laurentius erstmalig seit dem 16. Jh. (1985).
  • 1991 gab es Straßenumbenennungen, Straßen und Brückenbauten, Markteröffnungen. In den Folgejahren wurden das rekonstruierte Beginenhaus und das Rathaus übergeben. Auch die Uferpromenade an der Havel wurde neu gestaltet und die Touristinformation erhielt dort ein neues Haus.

Sehenswürdigkeiten:

Havelberger Dom
  • Der Havelberger Dom St. Marien wurde 1170 geweiht und nach einem Brand in einen gotischen Gewölbebau verwandelt, der durch seine reiche Ausstattung begeistert (Glasmalereien, Chorgestühl, farbige Reliefs, Paradiessaal u.a.m.). Der Dom als Wahrzeichen der Stadt steht auf einem Berg, war Kulturzentrum des früheren Bischofssitzes und ist heute Station der "Straße der Romanik" Sachsen-Anhalt. Öffnungszeiten: 1.10.-31.3. von 10-16 Uhr und im Sommerhalbjahr von 10-18 Uhr
  • Das Prignitz-Museum ist am Dom im ehemaligen Prämonstratenser-Domherrenstift untergebracht (Domplatz 1). In ihm kann man die Ur- und Frühgeschichte der Westprignitz, die Bistums- und die Stadtgeschichte sowie die Dombaugeschichte und die Kirchenkunst nachvollziehen. Öffnungszeiten: Mi-So 10-12, 13-18 Uhr (vom 1.10.-31.3. bis 17 Uhr), Tel. (039387/21422, 039387/88778
  • Das historische Zentrum mit seinen Giebel- und Traufhäusern liegt auf der Stadtinsel. Die Gebäude sind hier sehr gedrängt gebaut und z.T. mit verzierten Gebälken und eingeschnitzten Sprüchen versehen.
  • Die Pfarrkirche St. Laurentius wurde in der 2. Hälfte des 13. Jh. als dreischiffige Hallenkirche als Backsteinbau errichtet. 1913 erfolgte ein Umbau und eine Renovierung.
  • Das Havelberger Rathaus wurde 1310 erstmalig erwähnt. Die Fassade ist 1995 restauriert worden. Es beherbergt den Ratskeller.
  • Das Beguinenhaus (Heiligengeisthaus) aus dem 13. Jh. ist der Rest des ehemaligen St. Spiritus-Hospitals. Die Beguinen waren Jungfrauen und Witwen, die sich früher zu klosterähnlichen Gemeinschaften zusammengeschlossen hatten. Nach der Wende war dort die Touristinformation untergebracht und heute die Biosphärenreservatsverwaltung Elbe.
  • Die St. Annenkapelle wurde im 15. Jh. als Backsteinbau errichtet.

Wandern und Radwandern:

  • Für den Wanderer oder Radfahrer ist die Umgebung von Havelberg geradezu ein Paradies. Endmoränenzüge, die malerische Flusslandschaft und ein Naturschutzgebiet prägen die Region. Es empfielt sich z.B. eine Wanderung von Havelberg nach Werben (7 km) mit Besichtigung der dortigen Johanniskirche sowie des Elbtores. Der Weg führt über die Elbfähre und durch das Mühlenholz.
  • Button vom Altmarkrundkurs
  • Der insgesamt 500 km lange Altmark-Rundkurs für Radwanderer führt durch Havelberg. Route 1 führt von Salzwedel nach Havelberg und Route 2 von Havelberg nach Parey.
  • Der Elberadweg führt ebenfalls durch Havelberg. In Richtung Hamburg, Cuxhaven verläuft die Route von Havelberg über Rühstedt nach Wittenberge und in Richtung Magdeburg und Dresden geht's von hier aus über Werben nach Tangermünde.
  • Button vom Havel-RadwegDer Havel-Radweg führt von der Quelle bis zur Mündung durch Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Die Route verläuft im Bereich der Unteren Havel von Rathenow über Schollene, Garz, Kuhlhausen und Jederitz nach Havelberg. Von Havelberg kann man dem letzten Havelabschnitt über Toppel, Nitzow und der Wehrgruppe Quitzerbe folgen und noch bis Wittenberge radeln.
  • Die Bischofstour - auf den Spuren der Bischöfe durch die Prignitz radeln: Von Havelberg, auch Wiege der Priegnitz genannt, führt die knapp 100 km lange Bischofstour über Bad Wilsnack, Pritzwalk bis Wittstock, wo 1548 mit dem Tode Bussos II. von Alvensleben die Bischofzeit iht Ende fand.


  • Fahrradverleih auf der Campinginsel, Campingplatz, Tel. 039387/20655 und 039387/20656
  • Fahrradverleih, Jugendzentrum Elbe-Havel-Winkel e.V., Uferstr. 2, Tel. 039387/88220
  • Fahrradhaus Hubeny - Reperatur und Verleih, Pritzwalker Str. 43, Tel. 039387/88797

Freizeit und Erholung:

Marina in Havelberg
  • Gaststätten und Unterkünfte:
    • Ferienwohnungen und Apartements der Havelberger Inseltouristik (HIT), Radfahrerfreundlich ab 25 Eur, Tel. 039387/20655, eMail: info(at)campinginsel-havelberg.de
    • "Weinbergstube" (mit Biergarten direkt am Ufer eines Havelarmes - am Stadtgraben), Tel. 039387/88441

Regelmäßige Veranstaltungen:

Havelberger Pferdemarkt
Havelberger Pferdemarkt
Havelberger Pferdemarkt
Havelberger Pferdemarkt
Havelberger Pferdemarkt
Havelberger Pferdemarkt

Verkehrsanbindungen:

  • Bundesstraßen:
    • B107 Genthin - Havelberg - Pritzwalk
  • Bahnverbindungen:
    • nächster Bahnhof Glöwen (8 km entfernt), Verbindungen nach Wittenberge, Neustadt/Dosse, Nauen, Berlin
  • Busverbindungen:
    • nach Stendal, Genthin, Glöwen, Schönhausen/Elbe, Auskunft über INSA

Informationen: