Schollene

  • Havel-km: 120,0 li
  • Postleitzahl: 14715
  • Tel.-Vorwahl: 039389

Schollene liegt im Osten des Landkreises Stendal am linken Havelufer. Das etwas nördlicher an der Havel gelegene Molkenberg gehört zur Gemeinde Schollene.

Geschichtliches:

  • Das Dorf war einstmals Hauptort der "Provinz Schollene", die 1145 erstmals erwähnt wurde, während das Dorf selbst älter ist. So variiert der Name Schollene vom ältesten "Zcolin" zu "Skolena", was "aus dem Knie" bedeutet, denn der Havellauf beschreibt um die Burginsel die Form eines Knies.
  • Das Land gehörte zu den Gebieten, die Albrecht der Bär wahrscheinlich 1150 als Erbe des Wendenfürsten Heinrich Pribilslaw erhalten hatte.
  • An die Stelle der alten slawischen Befestigung trat später eine deutsche Burg. Unter ihrem Schutz entwickelte sich die Marktsiedlung. Heute erinnert nur noch der Name "der Wall" an die Burg.
  • 1844 zerstörte ein großer Brand das schon einmal im 30-jährigen Krieg abgebrannte Dorf fast völlig. Es wurde aber bald wieder aufgebaut.
  • Bedeutend in diesem Ort ist die Förderung der "Pelose", einem Heilschlamm, der aus etwa 6 m Tiefe aus dem Schollener See gewonnen und zu Heilzwecken auch ins Ausland exportiert wird.

Sehenswürdigkeiten:

Kirche im Ortsteil Molkenberg
  • Das Schollener Schloss, am Rande des Dorfes in einer Parkanlage gelegen, wurde 1770 errichtet. Bauherren des Barockhauses waren die Freiherren von Printzen, seit Anfang des 18. Jh. die Herren von Schollene. 1860 kaufte Hauptmann Udo von Alvensleben das Schloss, das sich in einem verwahrlosten Zustand befand. Es blieb bis 1945 im Besitz derer von Alvensleben, wurde dann zunächst als Heim für Umsiedler und später als Krankenhaus genutzt. Heute beherbergt das Schloss ein Seniorenheim.
  • Die Dorfkirche: Es ist sehr wahrscheinlich, daß die erste Errichtung einer christlichen Kirche in Schollene in die Mitte des 12. Jh. fällt. Im Jahre 1621 soll die damalige Kirche einen Turm erhalten haben,doch die Verwüstungen im 30-jährigen Krieg hinterließen auch hier ihre Spuren. So wurde der Turm 1709 abgenommen und im folgenden Jahr ein neuer errichtet. Der Grundstein zu der jetzigen, an Stelle der am 14.06.1844 abgebrannten Kirche, wurde 1848 gelegt. Es ist eine einfache zum Teil verputzte, im neugotischen Stil errichtete Kirche. Sie besteht aus Turm, Schiff, Querschiff und Apsis. Im Kirchenschiff ist eine einfache Holzdecke eingezogen worden. Das Innere der Kirche wurde 1991 renoviert und 1992 wurde das schiefergedeckte Rautendach durch ein Kupferdach ersetzt.
  • Denkmal Bismarckstein (1908): Von hier aus hat man einen herrlichen Ausblick auf den Schollener See. Auf dem Plateau des Mühlenberges konstruierte der Berliner Baurat Köhne 1908 ein großes Fünfeck (einen Drudenfuß) als Grundriß, in dessen Schwerpunkt ein hoher Findling gestellt werden mußte. In ihn meißelte man den Namen Bismarck in Runenschrift sowie das Kleeblatt-Wappen. An jeder Spitze des Fünfecks wuchs eine Linde. In die Schnittpunkte der Verbindungslinien setzte man fünf Steine für Wotan. Vor die Anlage wurden noch zwei mächtige Feldsteine gepackt, die als "Hugin" und "Munin" das Feuer des Gedenkens und das der Erinnerung trugen.

Wandern und Radwandern:

  • Der Schollener See ist fast 200 ha groß und hat eine große Bedeutung für den Naturschutz und die Erholung. Er liegt im gleichnamigen Naturschutzgebiet, das insgesamt ca. 1500 ha umfaßt. Hier ist noch fast unberührte Landschaft und intakte Natur erhalten. Die röhrichtbestandenen Ufer des Sees sind ein Paradies für Wasservögel. Die Röhrichte treten nicht nur als Ufersaum auf, sondern sind über weite Teile des Sees als kleine und große schwimmende Inseln ausgebildet. Moorige Wiesen, Erlen, Weiden, Birken und Kiefern schirmen ihn ab. Auf den Wasserflächen finden wir u.a. umfangreiche Bestände der Weißen Seerose sowie der gelben Teichrose. Aus etwa 6m Tiefe des Sees wird der Heilschlamm "Pelose" gewonnen. Es führen mehrere Wanderwege am See entlang.

Freizeit und Erholung:

  • Tourismusbüro und Heimatmuseum Schollene, August-Bebel-Str. 13, Tel. 039389/232
  • Pony-Reiterhof und Pension Nagel am Schollener See, Friedenstr. 30, Tel. 41200, Mobil: 0173/2427137, email: Ferienhof-Nagel(at)web.de
  • Gruppenhaus und Jugendbegegnungsstätte Alte Molkerei Molkenberg, PAL gemeinnütziger e.V. für Freizeit und Bildung, Tel. 41019
  • Gaststätten und Unterkünfte:
    • Land-gut-Hotel "Am Mühlenberg", Am Mühlenberg 13, 14715 Schollene Tel. 039389/969960
    • Ferienwohnung Röker, Gartenstr. 9, 14715 Schollene Tel. 039389/298
    • Gästezimmer Briese, Schulstraße 8, 14715 Schollene Tel. 039389/41221
    • Gaststätte "Mühlenbergbrauerei", August-Bebel-Str. 13, 14715 Schollene Tel. 039327/93800
    • Gaststätte "Zur Linde", August- Bebel- Str. 8, 14715 Schollene Tel. 039389/230
    • Haus am See, Am Mühlenberg 13, 14715 Schollene Tel. 039389/96120

Verkehrsanbindungen:

  • Bundesstraßen:
    • B107 Genthin - Havelberg - Pritzwalk (ab Wulkau ca. 15km Landstraße)
    • B188 Wolfsburg - Stendal - Rathenow (ab Rathenow-West ca. 10km Landstraße)
  • Bahnverbindungen:
    • nächster Bahnhof in Großwudicke (ca. 11km entfernt), Verbindungen nach Stendal, Rathenow, Berlin
  • Busverbindungen:

Informationen:

Nächster Ort flussabwärts: Warnau